Während der Krieg eskaliert, startet Russland Großangriff auf ukrainische Energieinfrastruktur
Russland startete einen massiven Luftangriff auf die Ukraine mit über 120 Raketen und 90 Drohnen, der auf die Energieinfrastruktur abzielte und landesweite Stromausfälle verursachte, während die Ukraine dringend um westliche Unterstützung für ihre Luftabwehr bat.

Russland hat einen der größten kombinierten Luftangriffe auf die Ukraine seit Beginn der Invasion im Februar 2022 gestartet und dabei Energieanlagen und militärische Infrastruktur angegriffen. Der ukrainische Präsident Volodymyr Zelenskyy berichtete, dass die russischen Streitkräfte in einem massiven Angriff etwa 120 Raketen und 90 Drohnen abgefeuert hätten, was zu landesweiten Stromausfällen und dringenden Forderungen nach einer Verstärkung der Luftabwehr geführt habe.
Großflächige Schäden und Stromausfälle
Explosionen wurden aus dem ganzen Land gemeldet, unter anderem aus Kiew, Odesa und den westlichen und zentralen Regionen. Der ukrainische Energieversorger DTEK meldete Stromausfälle in Kiew und den östlichen Regionen, während russische Drohnenangriffe in Mykolajiw in der Südukraine Tote und Verletzte forderten, darunter auch Kinder. Zelenskyy bestätigte, dass alle Gebiete von Mykolajiw ohne Strom seien.
Die anhaltenden Angriffe Russlands auf das ukrainische Stromnetz haben dazu geführt, dass das Land mit Stromausfällen und einem angespannten Energiesystem zu kämpfen hat. Der ukrainische Energieminister German Galuschtschenko sagte, Russland ziele auf Stromerzeugungs- und Übertragungsanlagen und intensiviere damit eine Kampagne, die die Infrastruktur des Landes während des gesamten Krieges lahmgelegt habe.
Ukrainische Flugabwehr unter Druck
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben während des Sperrfeuers mehr als 140 russische Raketen abgefangen, was die Widerstandsfähigkeit des Landes beweist, aber auch zeigt, dass es dringend westliche Hilfe braucht, um seine Luftabwehr zu stärken. Zelenskyy hat wiederholt an die Verbündeten appelliert, moderne Abwehrsysteme zu beschaffen, um solche Großangriffe abzuwehren und die Reparatur der Infrastruktur zu erleichtern.
Russischer Vormarsch und Eskalation des Konflikts
Der Großangriff erfolgt zu einer Zeit, in der die russischen Streitkräfte die schnellsten Geländegewinne seit Kriegsbeginn verzeichnen. Zu allem Überfluss soll Nordkorea Tausende Soldaten in die russische Region Kursk entsandt haben, um Moskau bei der Abwehr der im August begonnenen ukrainischen Angriffe zu unterstützen.
Auf diplomatischer Ebene äußerte Zelenskij den Wunsch, den Krieg bis 2025 durch Verhandlungen zu beenden. Der russische Präsident Wladimir Putin hat jedoch ein mögliches Friedensabkommen an die Bedingung geknüpft, dass die - wie er es nennt - „grundlegenden Ursachen“ des Konflikts angegangen werden, darunter auch die NATO-Erweiterung - ein Thema, das Putin häufig zur Rechtfertigung der Invasion angeführt hat.
Westliche Unterstützung in Frage gestellt
Die westlichen Verbündeten der Ukraine sehen sich zunehmend mit der Frage nach ihrer weiteren Unterstützung konfrontiert. Die jüngste Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten hat für Unsicherheit gesorgt, da Trump zuvor die Höhe der finanziellen und militärischen Unterstützung der USA für die Ukraine kritisiert hatte. Der designierte Vizepräsident J. D. Vance hat angedeutet, dass die neue Regierung eine weniger unterstützende Haltung einnehmen und möglicherweise die Annexion der von Russland eroberten ukrainischen Gebiete akzeptieren könnte.
Umgekehrt bekräftigte die scheidende Regierung Biden ihr Engagement für Kiew und versprach, die Militärhilfe in den verbleibenden Wochen ihrer Amtszeit zu verstärken. Auch die Staats- und Regierungschefs der G7 bekräftigten ihre Unterstützung für die Ukraine und versprachen, das Land „so lange wie nötig“ zu unterstützen.
Ausblick: Langwieriger und sich verschärfender Konflikt
Da sich die Ukraine verstärkten russischen Angriffen ausgesetzt sieht und sich die Dynamik unter ihren internationalen Verbündeten verändert, scheint der Krieg in eine kritische Phase eingetreten zu sein. Die Kombination aus eskalierenden Militäraktionen, Energiekrise und politischer Unsicherheit unterstreicht die immensen Herausforderungen, vor denen die Ukraine und ihre Unterstützer stehen. Der Weg zum Frieden, ob durch Diplomatie oder anhaltenden Widerstand, bleibt komplex und gefährlich.