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US-China Handelskrieg: Deutsche Börse stürzt um 7% ab

March 11, 2025

Massive Verluste an der Wall Street: S&P 500 fällt um 9%, Nasdaq verliert eine Billion Dollar. Rezessionsängste nehmen zu. US-China-Handelsstreit eskaliert. Europa bereitet sich auf wirtschaftliche Folgen vor. Märkte bleiben extrem volatil.

Die jüngsten US-China News erschüttern die globalen Märkte, während wir einen historischen Ausverkauf an der Wall Street beobachten, der bemerkenswerte 1,7 Billionen Dollar vom S&P 500 ausradiert hat. Tatsächlich sehen wir, dass der Index bereits 9% unter seinem Allzeithoch vom 19. Februar liegt.

In den US-China News heute spiegelt sich eine noch dramatischere Entwicklung wider: Die technologielastige Nasdaq verzeichnete ihren schlimmsten Tag seit 2022 und verlor mehr als 1 Billion Dollar an Wert. Darüber hinaus haben wir beobachtet, dass führende Finanzinstitute wie Goldman Sachs und JPMorgan Chase ihre Rezessionsprognosen für die USA deutlich nach oben korrigiert haben - von 15% auf 20% beziehungsweise von 30% auf 40%. Diese extreme Marktvolatilität, bei der der S&P 500 in den letzten acht Tagen siebenmal um mindestens 1% schwankte, bereitet uns große Sorgen für die kommenden Monate.

Deutsche Börse verzeichnet größten Tagesverlust seit 2022

"Der Handelskrieg versetzt uns in ein Umfeld wie 2018 (höhere Volatilität, niedrigere Bewertungen)." - Goldman Sachs, Global investment bank

Der deutsche Leitindex verzeichnete einen dramatischen Einbruch und schloss mit einem Minus von 3,5 Prozent bei 22.327 Punkten. Dieser massive Rückgang markiert den größten Tagesverlust seit drei Jahren. Besonders bemerkenswert ist dieser Absturz, nachdem der DAX zu Wochenbeginn noch ein Rekordhoch bei 23.308 Punkten erreicht hatte.Infolgedessen gerieten zunächst die Aktien der deutschen Automobilhersteller stark unter Druck. BMW, Mercedes und Volkswagen mussten erhebliche Verluste zwischen 4,1 und 5,9 Prozent hinnehmen. Darüber hinaus verzeichneten auch die Industriekonzerne Siemens und Heidelberg Materials deutliche Einbußen von 5,6 beziehungsweise 5,3 Prozent.

Außerdem wurden die Technologiewerte besonders hart getroffen. Die Aktien der deutschen Chipkonzerne Infineon und Aixtron gaben knapp vier und gut drei Prozent nach. Gleichzeitig erlitten auch konjunkturempfindliche Unternehmen erhebliche Verluste - die Titel des Essenslieferanten Delivery Hero, des Touristikkonzerns TUI und des Immobilienriesen Vonovia verloren zwischen anderthalb und gut fünf Prozent.

Allerdings war Continental der größte Verlierer im DAX. Der Reifenhersteller und Autozulieferer stürzte um beachtliche 11,6 Prozent ab. Obwohl das Unternehmen seine Jahresziele erreichte, bezeichneten Händler die Prognose für 2025 als "zu schwach".

Die jüngsten schwachen Konjunkturdaten aus Europa, China und den USA verstärken derzeit die Rezessionsängste. Zusätzlich belasten die rasant steigenden Zinsen am Rentenmarkt besonders die Immobilienwerte. Diese Entwicklung steht im Zusammenhang mit der Einigung von Union und SPD auf ein umfangreiches Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur, wodurch der Bund voraussichtlich mehr Schulden aufnehmen wird.

China kündigt neue Vergeltungsmaßnahmen gegen US-Zölle an

Als unmittelbare Reaktion auf die neuen US-Zölle kündigte das chinesische Handelsministerium weitreichende Vergeltungsmaßnahmen an. Zunächst führt China zusätzliche Zölle von 15 Prozent auf Hühnerfleisch, Weizen, Mais und Baumwolle aus den USA ein. Darüber hinaus werden Sorghumhirse, Sojabohnen, Schweinefleisch, Rindfleisch, Fischereierzeugnisse, Obst, Gemüse und Milchprodukte mit Zöllen von zehn Prozent belegt.

Besonders bemerkenswert ist die Einführung von Export- und Investitionsschranken gegen 25 US-Unternehmen. Außerdem hat Peking neue Exportkontrollen für Wolfram und weitere strategische Metalle eingeführt, die für die Smartphone-Produktion von entscheidender Bedeutung sind.

Das chinesische Handelsministerium begründet diese Maßnahmen damit, dass die einseitigen US-Zollerhöhungen das multilaterale System des Welthandels "ernsthaft verletzen" und "die Basis der wirtschaftlichen und handelspolitischen Zusammenarbeit zwischen China und den USA untergraben".

Dennoch zeigt sich die chinesische Reaktion vergleichsweise zurückhaltend. Nach Analysen von Pinpoint Asset Management betreffen die Gegenzölle lediglich 14 Prozent aller nach China importierten US-Produkte. Allerdings hat Peking bereits weitere Schritte eingeleitet und bei der Welthandelsorganisation (WTO) Klage gegen die USA eingereicht.

Für die globalen Lieferketten bedeuten diese Entwicklungen erhebliche Herausforderungen. Sinkende Margen und unvorhersehbare Handelsbeziehungen zwingen Unternehmen dazu, neue Strategien zur Vermeidung von Zöllen in Betracht zu ziehen. Eine aktuelle Branchenumfrage zeigt, dass 80 Prozent der befragten Firmen in den USA eine Verlagerung ihrer Lieferketten aus China erwägen.

Gleichzeitig verfolgen europäische Unternehmen einen anderen Ansatz - nur 6 Prozent planen eine Verlagerung ihrer Produktion aus China. Stattdessen setzen viele Firmen auf eine "China plus One"-Strategie, bei der sie ihre Aktivitäten durch den Aufbau eines weiteren Standorts in Asien diversifizieren.

Die Economist Intelligence Unit (EIU) prognostiziert bei diesem Szenario ein Wachstum des chinesischen Bruttoinlandsprodukts von 4,8 Prozent im Jahr 2025 und 4,5 Prozent im Jahr 2026. Sollten jedoch durchschnittliche zusätzliche US-Strafzölle von 30 Prozent folgen, könnte das Wachstum auf 4,6 Prozent beziehungsweise 4,3 Prozent sinken.

Europäische Zentralbank erwägt Notfallmaßnahmen

"Erhöhen beide Seiten den Importzoll aufgrund eines Handelskrieges gar auf 20 Prozent, würde das die deutsche Wirtschaft 180 Milliarden Euro kosten." - Jürgen Matthes, Foreign trade expert at the German Economic Institute

Die Europäische Zentralbank reagiert entschlossen auf die zunehmenden Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China. Zunächst senkte die EZB den Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte auf 2,50%. Diese Entscheidung markiert die sechste Zinssenkung in Folge.EZB-Präsidentin Christine Lagarde warnt nachdrücklich vor den Folgen eines möglichen Handelskriegs. "Das kann in niemandes Interesse sein, weder für die Vereinigten Staaten noch für Europa". Stattdessen schlägt sie einen konstruktiven Ansatz vor: Die EU könnte bestimmte Waren aus den USA kaufen und damit Verhandlungsbereitschaft signalisieren.

Besonders bemerkenswert ist die Korrektur der wirtschaftlichen Prognosen durch die EZB. Die Wachstumsprognose wurde nach unten und die Inflationsprognose nach oben angepasst. Die Märkte rechnen bereits mit weiteren Zinssenkungen auf aufeinanderfolgenden Sitzungen bis Juni, wodurch der Einlagensatz möglicherweise auf 2% sinken könnte.

Die geopolitische Unsicherheit und drohende US-Zölle auf EU-Exporte stellen allerdings ein erhebliches Wachstumsrisiko dar. Darüber hinaus könnten die in der EU und besonders in Deutschland geplanten zusätzlichen Ausgaben für Infrastruktur und Rüstung mittelfristig die Konjunktur stützen und die Inflation antreiben.

Die EZB setzt außerdem qualitative Maßnahmen ein, um Mängel im Kreditrisikomanagement und der Kapitalplanung zu beheben. Zusätzlich können von den Banken währungsspezifische Liquiditätspuffer verlangt werden.

Felix Feather von Aberdeen Investments prognostiziert: "Die EZB wird die Zinssätze angesichts des Gegenwinds, der auf der Wirtschaft lastet, weiterhin rasch auf ein neutrales Niveau senken". UBS-Volkswirt Dean Turner erwartet ebenfalls weitere Zinssenkungen: "Die EZB wird die Zinssätze bis Juni in einem stetigen Tempo von 25 Basispunkten pro Sitzung weiter senken".

Allerdings warnt EZB-Direktorin Isabel Schnabel: "Wenn überhaupt, nähern wir uns dem Punkt, an dem wir mit unseren Zinssenkungen womöglich pausieren oder sie stoppen müssen". Diese Aussage unterstreicht die komplexe Abwägung zwischen Wirtschaftsunterstützung und Inflationskontrolle.

Schlussfolgerung

Zusammenfassend zeigt die aktuelle Entwicklung des US-China Handelskriegs deutliche Auswirkungen auf die globalen Märkte. Der dramatische Einbruch der deutschen Börse um 7% spiegelt die weitreichenden Folgen dieser Handelsspannungen wider. Besonders besorgniserregend erscheint die Tatsache, dass führende Finanzinstitute ihre Rezessionsprognosen nach oben korrigiert haben.

Die chinesischen Vergeltungsmaßnahmen, die sich gezielt gegen US-Importe richten, verschärfen die Situation zusätzlich. Deutsche Unternehmen, allen voran die Automobilbranche und Technologiekonzerne, leiden bereits unter den Folgen dieser Entwicklung.

Die Europäische Zentralbank reagiert mit Zinssenkungen und weiteren geldpolitischen Maßnahmen auf diese Herausforderungen. Dennoch bleibt die wirtschaftliche Lage angespannt. Angesichts dieser Umstände müssen wir davon ausgehen, dass die kommenden Monate von erheblicher Marktvolatilität geprägt sein werden. Die Entwicklung des Handelskonflikts zwischen den USA und China wird dabei maßgeblich über den weiteren Verlauf der globalen Wirtschaftsentwicklung entscheiden.