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Google steht vor einer ungewissen Zukunft, da die US-Regulierungsbehörden im Rahmen eines Kartellverfahrens auf den Verkauf von Chrome drängen.

January 31, 2025

Google steht unter Druck, da das US-Justizministerium den Verkauf seines Browsers Chrome fordert, um Googles Monopol bei der Internetsuche zu bekämpfen.

Google Inc. steht ein turbulentes Jahr bevor. Berichten zufolge wollen die US-Regulierungsbehörden das Unternehmen im Rahmen eines laufenden Kartellverfahrens zum Verkauf seines Browsers Chrome zwingen. Das US-Justizministerium (Department of Justice, DOJ) argumentiert, dass Chrome als weltweit beliebtester Webbrowser ein Einfallstor für die Google-Suche sei, die im August als illegales Monopol eingestuft wurde. Ob es zu einem Verkauf kommen wird, ist jedoch ungewiss.

Aufsichtsbehörden prüfen Chrome-Verkauf

Anwälte des US-Justizministeriums wollen Richter Amit Mehta auffordern, Alphabet den Verkauf von Chrome als Strafe für seine Monopolpraktiken aufzuerlegen. Ursprünglich hatten die Regulierungsbehörden auch in Erwägung gezogen, die Trennung des Google-Betriebssystems Android von den anderen Produkten des Unternehmens vorzuschlagen, sind aber Berichten zufolge von dieser Forderung abgerückt.

Die vorgeschlagene Veräußerung unterstreicht die Bedenken hinsichtlich der Integration des Browsers und der Suchmaschine von Google, die nach Ansicht der Behörden die marktbeherrschende Stellung des Unternehmens verstärkt. Chrome hat einen bedeutenden Anteil am Browsermarkt und dient als wichtiger Einstiegspunkt für Suchanfragen, was die Position von Google weiter stärkt.

Historischer Präzedenzfall und rechtliche Hindernisse

Trotz des Drucks der Regulierungsbehörden sind Experten skeptisch, was die Wahrscheinlichkeit einer Veräußerung von Chrome angeht. Rebecca Haw Allensworth, Professorin an der Vanderbilt Law School, merkte an, dass Richter Mehta, der dafür bekannt ist, Präzedenzfälle genau zu verfolgen, zögern könnte, eine Trennung anzuordnen. Sie wies auf Ähnlichkeiten zwischen dem Google-Fall und dem bahnbrechenden Kartellverfahren gegen Microsoft Corp. in den frühen 2000er Jahren hin.

Damals ordnete Richter Thomas Penfield Jackson an, dass Microsoft seinen Browser Internet Explorer von seinem Betriebssystem trennen müsse. Google hat bereits angekündigt, gegen ein ähnliches Urteil Berufung einzulegen, was auf einen langwierigen Rechtsstreit hindeutet.

Googles Verteidigung: Eine Aufspaltung würde sie „brechen

Google hat argumentiert, dass eine Aufspaltung von Chrome und Android weitreichende Folgen sowohl für das Unternehmen als auch für das gesamte Technologie-Ökosystem hätte. Lee-Anne Mulholland, Vizepräsidentin für regulatorische Angelegenheiten bei Alphabet, sagte, dass eine Trennung von Chrome und Android deren Geschäftsmodelle stören, die Gerätekosten erhöhen und den Wettbewerb mit Apples iPhone und App Store schwächen könnte.

„Nur wenige Unternehmen hätten die Möglichkeit oder den Anreiz, sie quelloffen zu halten oder so viel in sie zu investieren wie wir“, schrieb Mulholland Anfang des Jahres und verteidigte die Integration von Chrome, Android und anderen Google-Diensten.

Politische Veränderungen schaffen Unsicherheit

Der Amtsantritt der Trump-Regierung macht die Lage noch komplizierter. Während die republikanische Führung traditionell für eine unkritische Herangehensweise an die Regulierung des Silicon Valley steht, hat die erste Trump-Administration ein Verfahren gegen Google eingeleitet. Rechtsexperten wie Allensworth warnen, dass Trumps Regulierungsansatz nicht mit der klassischen Laissez-faire-Politik der Republikaner übereinstimme, so dass das weitere Vorgehen des DOJ unklar ist.

Wie geht es für Google weiter?

Der Fall wird im April 2025 mit einer zweiwöchigen Anhörung fortgesetzt, bei der es um die Festlegung von Abhilfemaßnahmen für Googles monopolistisches Verhalten geht, und Richter Mehta wird voraussichtlich im August 2025 eine endgültige Entscheidung treffen. Bis dahin bleibt die Unsicherheit über Alphabet bestehen, was sich auf den Aktienkurs des Unternehmens auswirken könnte. Der Aktienkurs von Alphabet fiel nach dem Bloomberg-Bericht um rund 1 %, was die Nervosität der Anleger widerspiegelt.

Größere Auswirkungen auf Big Tech

Sollte es den Regulierungsbehörden gelingen, Alphabet zum Verkauf von Chrome zu zwingen, könnte dies einen Präzedenzfall für künftige Kartellverfahren gegen andere Tech-Giganten schaffen und die Wettbewerbslandschaft im Silicon Valley verändern. Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Ausgang des Verfahrens noch ungewiss, da Googles Integration seines Browsers, seiner Suchmaschine und seines Android-Ökosystems auf dem Prüfstand steht.

Die Tech-Welt wird genau beobachten, ob es den Regulierungsbehörden gelingen wird, die seltene Zerschlagung eines Tech-Giganten zu erreichen, oder ob die juristischen und politischen Argumente von Alphabet die Oberhand gewinnen werden.