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Trumps Wahlsieg lässt EU-Albtraum vom Handelskrieg Realität werden

January 31, 2025

Die Europäische Union bereitet sich angesichts der Aussicht auf neue Importzölle unter Donald Trump auf mögliche Handelsspannungen vor. Nach seinem Wahlsieg und der angekündigten „America First“-Agenda könnten protektionistische Maßnahmen erhebliche Auswirkungen auf die exportorientierte deutsche Wirtschaft und die gesamte EU haben. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ruft zur Zusammenarbeit auf, doch die EU-Staaten planen bereits Notfallmaßnahmen, um ihre wirtschaftlichen Interessen im Falle eines neuen transatlantischen Handelskriegs zu schützen.

EU bereitet sich mit handelspolitischen Notfallplänen auf Trumps mögliche Zölle vor

Nach dem Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen bereitet sich die Europäische Union auf neue Spannungen im Handelsbereich vor, da Trump angekündigt hat, erhebliche Zölle zu erheben, um seine „America First“-Agenda zu unterstützen. Trump hat umfassende Zölle von 10 bis 20 Prozent auf Importe und 60 Prozent auf chinesische Waren in Aussicht gestellt und damit eine Hinwendung zum Protektionismus signalisiert, die EU-Beamte vor einem zweiten transatlantischen Handelskrieg warnen lässt. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, streckte zunächst einen Olivenzweig aus und rief zur Zusammenarbeit im Rahmen einer „transatlantischen Partnerschaft“ auf, aber die Staats- und Regierungschefs der EU sind auch bereit, notfalls zurückzuschlagen.

Insgeheim befürchten Beamte eine Wiederholung der Stahl- und Aluminiumzölle von 2018, als Trump aus Gründen der nationalen Sicherheit Zölle von 25 % bzw. 10 % verhängte. Angesichts der wachsenden Abhängigkeit Europas von US-amerikanischem Flüssiggas (LNG) und des NATO-Sicherheitsschirms im Zuge des Ukraine-Konflikts befürchten die EU-Staats- und Regierungschefs, dass die wirtschaftliche und sicherheitspolitische Verwundbarkeit im Falle einer Amtsübernahme Trumps zunehmen könnte.

Mögliche Auswirkungen auf Deutschland und die EU-Wirtschaft insgesamt

Für die exportorientierte deutsche Wirtschaft steht viel auf dem Spiel

Deutschland, das einen hohen Handelsüberschuss mit den USA aufweist, könnte besonders hart getroffen werden, wenn Trump seine Zollpläne durchsetzt. Trumps Rhetorik hat oft die deutschen Autohersteller ins Visier genommen, und da sich das Handelsdefizit zwischen den USA und der EU einem Rekordwert nähert, sagen Wirtschaftsanalysten erhebliche Auswirkungen voraus. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sprach von einer möglichen „Zeitenwende“ in den transatlantischen Handelsbeziehungen und warnte, dass neue Zölle sowohl der deutschen als auch der amerikanischen Wirtschaft schaden würden.

Handelsökonomen schätzen, dass ein Handelskrieg zwischen den USA und der EU das BIP der EU um 0,5 Prozent und die Produktion in Deutschland um 3,2 Prozent senken könnte, mit Verlusten von bis zu 180 Milliarden Euro in den nächsten vier Jahren. Laut dem Kieler Institut für Weltwirtschaft könnte eine Störung des Welthandelssystems auch der Welthandelsorganisation (WTO) und anderen regelbasierten Handelsinstitutionen einen schweren Schlag versetzen.

Der allgemeine Trend: Strategischer Wandel und wachsende Unabhängigkeit der EU

Das Wiederaufflammen der Handelsspannungen zwischen den USA und der EU hat die europäischen Staats- und Regierungschefs dazu veranlasst, sich auf die Stärkung ihrer eigenen Wirtschafts- und Verteidigungskapazitäten zu konzentrieren. Da sich Europa mehr auf seine internen Stärken verlässt, streben EU-Beamte nach einem diversifizierten Arsenal zur Handelsverteidigung und erkunden Möglichkeiten der Zusammenarbeit in strategischen Fragen wie den chinesischen Einfuhrbestimmungen. Da sich sowohl Trump als auch von der Leyen über eine härtere Politik gegenüber China einig sind, könnte die EU versuchen, diese gemeinsame Position zu nutzen, um sich auf mögliche Zollschlachten in den kommenden Monaten vorzubereiten.