Chinesische Zinkproduzenten liefern überschüssige Lagerbestände an die Shanghaier Börse, da die Preise fallen
Chinesische Zinkproduzenten liefern überschüssige Bestände an die Shanghai Futures Exchange, was die Zinkpreise weiter unter Druck setzen könnte, da der Markt auf ein Überangebot und eine schleppende Nachfrage reagiert.

Chinesische Zinkproduzenten sind im Begriff, 30.000 bis 40.000 Tonnen raffiniertes Zink in die an der Shanghai Futures Exchange (ShFE) registrierten Lagerhäuser abzuladen, bevor der November-Kontrakt am Freitag ausläuft. Es wird erwartet, dass dieser Zustrom die Zinkbestände an der ShFE auf 56.524 bis 66.524 Tonnen ansteigen lassen wird, ein beträchtlicher Anstieg, der die Zinkpreise, die seit letztem Freitag bereits um 4% auf 24.638 Yuan pro Tonne gefallen sind, weiter belasten könnte.
Zinküberschuss und Chinas Konjunkturflaute
Der sprunghafte Anstieg der Zinklieferungen an die ShFE verdeutlicht das Problem des Überangebots in China, dem weltweit größten Zinkkonsumenten, das auf eine schleppende Bau- und Immobilienwirtschaft zurückzuführen ist. Zu den Produzenten, die unverkauftes Zink an die Lagerhäuser der ShFE liefern, gehören den Quellen zufolge Tochtergesellschaften großer Unternehmen wie Zijin Mining und Jiangxi Copper. Weder ShFE noch Zijin oder Jiangxi Copper reagierten jedoch auf Anfragen, die Situation zu kommentieren.
Da die Lieferungen weitergehen, haben sich die Zinkbestände in den von der ShFE überwachten Lagerhäusern in dieser Woche um 24.039 Tonnen fast verdoppelt und lagen am Donnerstag bei insgesamt 50.563 Tonnen. Marktinsider gehen davon aus, dass diese Zahl noch weiter steigen wird, da insbesondere vor dem monatlichen Kontraktverfall am Freitag weitere Lieferungen genehmigt werden.
Auswirkungen auf Zinkmarkt und Preise
Dieser Zustrom von Zink könnte sich auf die Marktteilnehmer auswirken, die Zinkpositionen an der ShFE halten und angesichts des bevorstehenden Auslaufens des Kontrakts entscheiden müssen, ob sie ihre Positionen schließen oder verlängern. Die physische Lieferung ist eine Möglichkeit, Shortpositionen in Zinkkontrakten zu schließen. Händler, die gegen Zink gewettet hatten, wurden jedoch enttäuscht, denn Zink erwies sich als das Metall mit der besten Performance an der ShFE: Der Frontmonatskontrakt stieg in diesem Jahr um 16 % auf 24.975 Yuan pro Tonne und übertraf damit bei weitem die Zuwächse von 6,4 % bei Kupfer und 5,7 % bei Aluminium.
Trotz der jüngsten Zuwächse ist die Zinknachfrage in China rückläufig. Nach Angaben des World Bureau of Metal Statistics sank der Zinkverbrauch in China im August um 3 % auf 581.000 Tonnen. Eine aktuelle Reuters-Umfrage prognostiziert einen weltweiten Zinküberschuss von 115.000 Tonnen bis 2024, was die Preise weiter unter Druck setzen wird, da die Lagerbestände weiter ansteigen.
Da der November-Kontrakt bald ausläuft, werden die nächsten Bewegungen auf dem Zinkmarkt von den Lagerbestandsanpassungen der ShFE und dem Potenzial für weitere Verschiffungen abhängen.