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Trump setzt Zölle für Smartphones aus China vorübergehend aus

April 15, 2025

Trump schiebt Smartphone-Zölle in letzter Minute beiseite, rettet Apple vor dem Preisschock. Entspann dich nicht – die Tech-Verschnaufpause ist nur vorübergehend. Die Halbleiter-Zölle kommen bald.

Eine drohende Verdreifachung der iPhone-Preise in den USA wurde in letzter Minute durch eine überraschende Zoll-Entscheidung der Trump-Administration verhindert. Tatsächlich hat die US-Regierung Smartphones, Computer und andere elektronische Geräte von den "gegenseitigen" Zöllen ausgenommen - einschließlich der geplanten 125-prozentigen Abgaben auf chinesische Importe. Diese Entscheidung betrifft einen bedeutenden Wirtschaftssektor, da die USA allein im Jahr 2024 Smartphones im Wert von über 41 Milliarden Dollar aus China importierten. Jedoch deutet die Trump-Administration bereits an, dass diese Erleichterung nur von kurzer Dauer sein könnte. Die Befreiung umfasst derzeit etwa 22 Prozent der US-Importe aus China, darunter auch wichtige Komponenten wie Halbleiter und Speicherkarten.

Trump kündigt überraschende Zollbefreiung für Elektronik aus China an

n einer überraschenden Wendung hat die US-Regierung bestimmte elektronische Produkte von den jüngst angekündigten Sonderzöllen ausgenommen. Am vergangenen Freitag veröffentlichte die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde ein Dokument, das Smartphones, Computer und etwa 20 weitere Produktgruppen von den umstrittenen Zollerhöhungen befreit. Diese Ausnahme gilt rückwirkend ab dem 5. April.

Die Befreiung betrifft neben Smartphones und Laptops auch Festplatten, Halbleiter, Flachbildschirme und Speicherchips. Besonders bedeutsam ist diese Entscheidung für Elektronik aus China, da viele Geräte namhafter US-Konzerne dort gefertigt werden.

Ein großer Gewinner dieser Entscheidung ist Apple. Der Tech-Riese lässt den Großteil seiner iPhones nach wie vor in China produzieren, obwohl das Unternehmen in den letzten Jahren die Fertigung teilweise nach Indien und Vietnam verlagert hat. Zusätzlich profitieren US-Unternehmen, die ihre Rechenzentren für Künstliche Intelligenz ausbauen wollen.

Donald Trump will diese Maßnahme allerdings nicht als "Ausnahme" verstanden wissen. Auf seiner Plattform Truth Social schrieb er, die betroffenen Produktgruppen würden lediglich "in einen anderen Eimer verschoben" und unterlägen weiterhin den "Fentanyl-Zöllen" von 20 Prozent auf Importe aus China.

Gleichzeitig betont das Weiße Haus, dass diese Erleichterungen nur vorübergehend seien. US-Handelsminister Howard Lutnick kündigte bereits an, dass Smartphones, Computer und andere elektronische Geräte bald gesonderten Zöllen unterliegen werden – möglicherweise schon in ein oder zwei Monaten.

Während Trump gegenüber den meisten Handelspartnern zunächst zurückruderte und Teile der Zusatzabgaben vorübergehend für 90 Tage aussetzte, verschärfte er den Kurs gegenüber Peking deutlich. Die USA verlangen inzwischen Zusatzzölle in Höhe von 145 Prozent auf Einfuhren aus China, während Peking seinerseits 125 Prozent auf amerikanische Waren erheben will.

Die Ausnahme für Elektronikprodukte wurde offensichtlich aufgrund von Befürchtungen getroffen, dass die neuen Zölle elektronische Geräte für US-Verbraucher deutlich verteuern könnten.

Tech-Giganten atmen auf, während Handelsspannungen weiter eskalieren

Die großen US-Technologiekonzerne reagierten zunächst mit deutlicher Erleichterung auf die überraschende Zollbefreiung. "Das ist eine große Erleichterung für Apple", kommentierte Evercore-ISI-Analyst Amit Daryanani am Samstag. Tatsächlich standen besonders die iPhone-Hersteller vor einer gewaltigen Herausforderung, da rund 87 Prozent ihrer Geräte in China produziert werden.

Diese Entspannung währte jedoch nur kurz. Bereits einen Tag nach der Bekanntgabe stellte Donald Trump klar, dass die Zölle lediglich "verlagert" würden. Auf seiner Plattform Truth Social kündigte er neue Sonderzölle im Bereich der Halbleiterindustrie an, die als zentrale Komponenten in nahezu allen modernen elektronischen Geräten verbaut sind.

Die Auswirkungen dieser unsicheren Lage spiegeln sich deutlich in den Aktienkursen wider. Seit Trumps Zoll-Ankündigung Anfang April hat die Apple-Aktie etwa elf Prozent an Wert verloren. Gleichzeitig verzeichneten andere Technologiewerte starke Schwankungen - Nvidia-Aktien stiegen zwischenzeitlich um bis zu 8%, gaben diese Gewinne jedoch schnell wieder ab.

Der bekannte Tech-Analyst Dan Ives von Wedbush warnt unterdessen vor "erheblichem Gegenwind für die US-Techbranche". Besonders problematisch sei die "massive Verwirrung durch den ständigen Nachrichtenfluss aus dem Weißen Haus", die für "Unsicherheit und Chaos" bei Unternehmen sorge, die ihre Lieferketten planen müssen.

Inzwischen haben sich die gegenseitigen Zölle zwischen den USA und China dramatisch verschärft. Die Zollerhöhungen der USA auf Einfuhren aus China liegen mittlerweile bei zusätzlichen 145 Prozent. Chinesische Gegenmaßnahmen erschweren den Handel in beide Richtungen, wobei China bereits während Trumps erster Amtszeit alternative Lieferketten aufgebaut hatte.

Für die US-Wirtschaft könnte dies schwerwiegende Folgen haben. Die Analysefirma Economist Intelligence Unit sagt aufgrund der Handelsspannungen sogar eine leichte Rezession für die USA im Jahr 2025 voraus. Zudem warnen Experten, dass die USA kaum Alternativen zu vielen chinesischen Produkten finden werden, da diese "sonst nirgends gefunden werden und auch in den USA nicht produziert werden".

Warum die Zollbefreiung nur vorübergehend sein wird

Die Freude über die Zollbefreiung für Elektronikprodukte wird nur von kurzer Dauer sein. US-Handelsminister Howard Lutnick stellte bereits unmissverständlich klar, dass die Ausnahme für Smartphones und Computer lediglich temporär ist. "Er sagt, sie sind von den Gegenzöllen ausgenommen, aber sie sind in den Halbleiterzöllen enthalten, die wahrscheinlich in einem Monat oder zwei kommen", erklärte Lutnick in einem Interview mit ABC News.

Tatsächlich plant Donald Trump, neue Sonderzölle im Bereich der Halbleiterindustrie anzukündigen. "Ich werde das im Laufe der kommenden Woche bekanntgeben", bestätigte der Präsident gegenüber Reportern. Während seiner Aussage betonte er, dass "eine gewisse Flexibilität" für bestimmte Produkte erforderlich sei. Allerdings besteht kein Zweifel an der grundsätzlichen Stoßrichtung: "Wir schauen uns die Halbleiter und die gesamte Elektronik-Lieferkette in den kommenden nationalen Sicherheits-Tarifuntersuchungen an", teilte Trump mit.

Darüber hinaus gilt für elektronische Produkte aus China weiterhin der 20-prozentige "Fentanyl-Zoll", den Trump mit dem Vorwurf begründet, dass die gefährliche synthetische Droge aus China in die USA gelangt. Trump selbst betonte, es handle sich bei der aktuellen Regelung keineswegs um eine Ausnahme – die Produktgruppen würden lediglich "in einen anderen Eimer verschoben".

Die künftigen Zölle werden offenbar durch nationale Sicherheitsbedenken gerechtfertigt. Das US-Handelsministerium beruft sich auf ein Gesetz von 1962, das dem Präsidenten die Beschränkung von Importen ermöglicht, die als Risiko für die nationale Sicherheit gelten. Für Lutnick steht fest: "Dinge wie Halbleiter und Elektronikprodukte müssen in Amerika hergestellt werden".

Inzwischen hat sich der Handelskonflikt mit China weiter verschärft. Inklusive der "Fentanyl-Zölle" erheben die USA mittlerweile Zusatzabgaben von bis zu 145 Prozent auf Importe aus der Volksrepublik. China kündigte seinerseits Vergeltungszölle von bis zu 125 Prozent auf US-Waren an. Peking machte zudem klar, "bis zum Ende kämpfen" zu wollen und warf den USA "Erpressung" vor.

Die angekündigten 90-tägigen Zollpausen für andere Länder – von denen China explizit ausgenommen wurde – ändern nichts an der grundlegenden Strategie der Trump-Administration, die Produktion von bisher stark globalisierten Waren in die USA zu verlagern.

Schlussfolgerung

Zusammenfassend zeigt die vorübergehende Zollbefreiung für Elektronikprodukte die komplexe Dynamik der US-chinesischen Handelsbeziehungen. Allerdings deutet alles darauf hin, dass diese Atempause nur von kurzer Dauer sein wird. Die angekündigten Halbleiterzölle werden zweifellos weitreichende Folgen für die gesamte Technologiebranche haben. Dennoch bleibt die grundlegende Strategie der Trump-Administration unverändert: Die Produktion soll zurück in die USA verlagert werden. Schließlich stehen beide Länder vor einer entscheidenden Phase - während die USA mit Zöllen von bis zu 145 Prozent drohen, bereitet sich China mit Gegenzöllen von 125 Prozent auf einen längeren Handelskonflikt vor. Diese Entwicklung könnte nicht nur die Technologiebranche, sondern die gesamte Weltwirtschaft nachhaltig prägen.