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Deutsche Verteidigungsaktien schnellen um 30% nach Militärausgaben-Ankündigung

March 8, 2025

Europäische Verteidigungsaktien steigen stark an – um 30 % nach einer Ankündigung hoher Militärausgaben der EU! Die Aktien von Rheinmetall und Hensoldt sind besonders gefragt. Die EU plant, unglaubliche 800 Milliarden Euro für die Verteidigung auszugeben. Bis 2027 sollen die Ausgaben auf 2,4 % des BIP hochgepusht werden. Die Branche wird laut Analysten langfristig wachsen.

Die europäischen Defense Stocks haben einen historischen Höhenflug erlebt, wobei der Aerospace- und Verteidigungssektor-Index einen Rekordanstieg von 7,7% verzeichnete. Insbesondere die deutschen Verteidigungsaktien zeigten beeindruckende Leistungen - Rheinmetall stieg um 13,7%, während der Verteidigungselektronik-Konzern Hensoldt einen außergewöhnlichen Zuwachs von 22% erreichte. Darüber hinaus verzeichneten auch andere europäische Verteidigungsunternehmen bemerkenswerte Gewinne: Italiens Leonardo gewann 16%, während BAE Systems aus Großbritannien um 14% zulegte.

Diese außergewöhnliche Entwicklung steht im Zusammenhang mit den erwarteten Steigerungen der EU-Verteidigungsausgaben, die bis 2024 voraussichtlich auf 326 Milliarden Euro anwachsen werden - ein Anstieg von mehr als 30%. Während die Verteidigungsausgaben im Euroraum 2024 noch 1,8% des BIP ausmachten, wird erwartet, dass sie bis 2027 auf 2,4% steigen werden, was das wachsende Engagement der EU-Mitgliedstaaten für ihre Verteidigungsfähigkeiten unterstreicht.



Europäische Verteidigungsaktien erreichen neue Höchststände

Der Stoxx Europe Aerospace and Defense Index markierte einen historischen Meilenstein mit einer Marktkapitalisierung von 514 Millionen Dollar und verzeichnete seit Beginn des Ukraine-Konflikts einen bemerkenswerten Anstieg von 170%. Besonders auffällig war die Performance der führenden europäischen Rüstungsunternehmen in den letzten Handelstagen.

Thales, der französische Technologiekonzern, demonstrierte beeindruckende Wachstumszahlen. Das Betriebsergebnis stieg auf vergleichbarer Basis um 5,7% auf 2,419 Milliarden Euro, während der Umsatz um 8,3% auf 20,577 Milliarden Euro zulegte. Darüber hinaus übertraf der Auftragseingang mit einem Plus von 6% auf 25,289 Milliarden Euro die Analystenerwartungen deutlich.

Die Aktie von Rheinmetall erreichte neue Höchststände und stieg auf bis zu 1.201 Euro. Gleichzeitig verzeichnete Hensoldt einen außergewöhnlichen Kurssprung von bis zu 43% auf einen Rekordstand von 75 Euro. Der Panzergetriebe-Hersteller Renk folgte diesem Trend mit einem Zuwachs von 20%.

Allerdings spiegeln sich diese Entwicklungen auch in den Bewertungskennzahlen wider. Nach LSEG Datastream wird Rheinmetall mittlerweile mit dem 36-fachen des erwarteten Gewinns gehandelt - der höchste Wert seit den späten 1980er Jahren. Andere europäische Verteidigungsunternehmen wie Saab, Thales, Leonardo und BAE werden mit dem 21- bis 34,5-fachen des erwarteten Gewinns bewertet.

JPMorgan reagierte auf diese Entwicklungen und erhöhte die Kursziele für europäische Verteidigungswerte um durchschnittlich 25%. Dennoch warnen einige Experten vor möglichen Kursrückgängen. Nordea Senior Strategist Hertta Alava weist darauf hin, dass aggressive ETF-Käufe zu der überraschenden Rallye beigetragen haben könnten.

Für das Jahr 2025 prognostiziert Thales ein organisches Umsatzwachstum von 5% bis 6% auf eine Spanne von 21,7 Milliarden bis 21,9 Milliarden Euro, verbunden mit einem Anstieg der operativen Margen um 40 bis 60 Prozentpunkte auf 12,2% bis 12,4%. Diese Prognosen unterstreichen das anhaltende Wachstumspotenzial im europäischen Verteidigungssektor.

EU-Staaten beschließen massive Aufrüstungsprogramme

Die EU-Kommission hat einen bahnbrechenden Plan zur Stärkung der europäischen Verteidigungsfähigkeit vorgestellt. Kommissionspräsidentin von der Leyen mobilisiert bis zu 800 Milliarden Euro für die militärische Aufrüstung. Dieser umfassende Plan sieht vor, dass die Mitgliedsstaaten ihre Verteidigungsausgaben deutlich erhöhen können, ohne ein Defizitverfahren von Brüssel befürchten zu müssen.

Der Kernpunkt des Programms ist ein neuer Finanzierungsmechanismus im Umfang von 150 Milliarden Euro, der durch den EU-Haushalt abgesichert wird. Diese Mittel sollen hauptsächlich für Luft- und Raketenabwehr, Artilleriesysteme und Munition verwendet werden. Darüber hinaus werden strategische Fähigkeiten wie Militärmobilität und der Schutz kritischer Infrastruktur gestärkt.

Frankreich geht mit gutem Beispiel voran und plant eine deutliche Aufstockung seines Verteidigungshaushalts. Der französische Wehretat soll noch in diesem Jahrzehnt auf 3 bis 3,5 Prozent des BIP steigen. Für das Jahr 2025 ist bereits eine Erhöhung um sieben Prozent auf 50,5 Milliarden Euro vorgesehen.

Auch Italien verstärkt seine militärischen Kapazitäten erheblich. Die italienische Regierung plant Investitionen von 25 Milliarden Euro. Ein wesentlicher Teil davon fließt in die Modernisierung der Bodentruppen, wobei 1050 gepanzerte "Lynx"-Kettenfahrzeuge und 380 "Panther KF 51"-Panzer bestellt werden sollen.

Die EU-Staaten haben sich in einer gemeinsamen Erklärung verpflichtet, "ihre allgemeine Verteidigungsbereitschaft zu erhöhen, strategische Abhängigkeiten zu verringern und kritische Fähigkeitslücken zu schließen". Zusätzlich soll die Europäische Investitionsbank ihre Regeln für die Kreditvergabe anpassen, um mehr Investitionen in Rüstungsprojekte zu ermöglichen.

Die Verteidigungsausgaben der EU-Mitgliedstaaten stiegen zwischen 2021 und 2024 bereits um mehr als 30% und erreichten 326 Milliarden Euro, was etwa 1,9% des EU-BIP entspricht. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der Investitionen im Verteidigungsbereich, die 2023 um 17% auf 72 Milliarden Euro zulegten.

Analysten erwarten langfristiges Wachstum der Branche

Goldman Sachs prognostiziert einen bedeutenden Aufschwung für die deutsche Wirtschaft aufgrund der geplanten Verteidigungsausgaben. Dementsprechend wurde die BIP-Wachstumsprognose für Deutschland im Jahr 2025 auf 0,2% angehoben. Darüber hinaus erwarten die Analysten für 2026 einen weiteren Anstieg auf 1,5%.

Diese positiven Aussichten spiegeln sich auch in den Prognosen für die Rüstungsunternehmen wider. Rheinmetall plant beispielsweise, seinen Umsatz bis 2026 auf beeindruckende 13 bis 14 Milliarden Euro zu steigern. Bemerkenswert ist, dass bereits 45% des kalkulierten Umsatzes für 2026 durch bestehende Aufträge gesichert sind.

Die Analysten von Goldman Sachs rechnen damit, dass die EU ihre jährlichen Verteidigungsausgaben bis 2027 um etwa 80 Milliarden Euro erhöhen wird. Dieser Anstieg entspricht ungefähr 0,5% des BIP. Zusätzlich wird erwartet, dass Frankreich seine Verteidigungsausgaben bis 2027 auf 2,9%, Italien auf 2,8% und Spanien auf 2,7% des BIP anheben werden.

Besonders beachtlich ist die Entwicklung im Munitionssektor. Rheinmetall plant, seine Produktionskapazität für Artilleriegeschosse im Jahr 2024 auf 700.000 Einheiten zu erhöhen. Zum Vergleich: Die USA streben eine Produktion von einer Million Geschossen bis 2025 an.

Die Finanzexperten sehen einen positiven Multiplikatoreffekt: Für je 100 Euro Verteidigungsausgaben wird ein BIP-Wachstum von etwa 50 Euro prognostiziert. Allerdings weisen sie darauf hin, dass die meisten europäischen NATO-Mitglieder ihre Haushaltsdefizite deutlich erhöhen müssen, um die erforderlichen Investitionen zu stemmen.

Die EU-Kommission plant unterdessen, bis zu 800 Milliarden Euro für die Stärkung der europäischen Verteidigungsfähigkeit zu mobilisieren. Ein wesentlicher Teil davon - 150 Milliarden Euro - soll in einen speziellen Fonds fließen, der durch den EU-Haushalt abgesichert wird. Diese Mittel sind hauptsächlich für Luft- und Raketenabwehr, Artilleriesysteme und Munition vorgesehen.

Schlussfolgerung

Zusammenfassend zeigt die außergewöhnliche Entwicklung im europäischen Verteidigungssektor einen klaren Trend: Die Kombination aus geopolitischen Spannungen und massiven EU-Investitionsprogrammen treibt die Branche zu historischen Höchstständen. Zweifellos profitieren deutsche Unternehmen wie Rheinmetall und Hensoldt besonders stark von dieser Dynamik, was sich in ihren beeindruckenden Kurssteigerungen von bis zu 30% widerspiegelt.

Die angekündigten EU-Verteidigungsausgaben von 326 Milliarden Euro bis 2024 und das von der EU-Kommission geplante 800-Milliarden-Programm unterstreichen die langfristigen Wachstumsperspektiven der Branche. Schließlich bestätigen auch die Analysten von Goldman Sachs diese positive Einschätzung durch ihre optimistischen BIP-Prognosen und die erwartete Steigerung der Verteidigungsausgaben auf 2,4% des BIP bis 2027.

Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass der europäische Verteidigungssektor vor einer nachhaltigen Wachstumsphase steht, auch wenn die hohen Bewertungskennzahlen einiger Unternehmen zur Vorsicht mahnen. Die strategische Neuausrichtung der europäischen Verteidigungspolitik und die damit verbundenen Investitionen werden die Branche voraussichtlich noch über Jahre prägen.