Michael Burry stockt China-Aktien auf und sichert sich gegen Abwärtsrisiken ab
Michael Burry erhöhte im dritten Quartal seine Positionen in Alibaba, Baidu und JD.com, sicherte diese jedoch mit Put-Optionen ab, um sich vor der Volatilität der chinesischen Märkte und möglichen Kursverlusten zu schützen.

Michael Burry, der für die Vorhersage der Finanzkrise 2008 bekannt ist, investierte im dritten Quartal verstärkt in chinesische Aktien und stockte seine Positionen in Alibaba, Baidu und JD.com auf. Burrys Scion Asset Management verfolgte jedoch auch einen vorsichtigen Ansatz und sicherte diese bullischen Positionen mit Put-Optionen ab, um sich vor möglichen Verlusten zu schützen - eine Strategie, die sich angesichts des jüngsten Abschwungs an den chinesischen Märkten bereits als vorausschauend erwiesen hat.
Aufstockung der Beteiligungen an Alibaba, Baidu und JD.com
Laut dem 13F-Bericht von Scion erhöhte Burry Ende September seine Beteiligung an Alibaba um fast 30% auf 200.000 Aktien. Gleichzeitig erwarb der Fonds Put-Optionen mit einem Nominalwert von 84% seiner Alibaba-Beteiligung. Diese Optionen geben Scion das Recht, Aktien zu einem festen Preis zu verkaufen, und bieten ein Sicherheitsnetz für den Fall, dass der Aktienkurs fällt.
Ähnliche Strategien wurden auch bei Baidu und JD.com angewandt:
JD.com: Scion verdoppelte seinen Anteil im Laufe des Quartals und kaufte gleichzeitig Baisse-Optionen gegen seine erhöhte Position.
Baidu: Scion erhöhte seinen Anteil um zwei Drittel und sicherte gleichzeitig seine Position ab.
Zusammen machten diese drei chinesischen Technologiegiganten zum 30. September 54 Millionen Dollar des Aktienportfolios von Scion aus, was etwa 65 Prozent des Gesamtportfolios entspricht.
Absicherungsstrategie zahlt sich inmitten des Marktrückgangs aus
Burrys Absicherungsmaßnahmen gegen seine Wetten auf chinesische Aktien scheinen zum richtigen Zeitpunkt getroffen worden zu sein. Seit ihrem Höchststand Anfang Oktober sind Alibaba, Baidu und JD.com jeweils um mehr als 20% gefallen und haben damit die Gewinne, die nach der Ankündigung eines umfangreichen Konjunkturpakets durch Peking Ende September erzielt wurden, wieder zunichte gemacht. Der schnelle Umschwung zeigt, wie schwierig es ist, sich in Chinas unberechenbarem Marktumfeld zurechtzufinden.
Burrys langfristige Positionierung in China
Burry ist einer der wenigen Hedgefonds-Manager, die konsequent auf chinesische Aktien setzen. Zusammen mit David Tepper von Appaloosa erhöhte Burry Anfang des Jahres sein Engagement in chinesischen Aktien, noch bevor Peking zu aggressiveren Konjunkturmaßnahmen überging. Scion baute im ersten Quartal bedeutende Positionen in chinesischen Aktien auf und verdoppelte seine Beteiligung an Alibaba. Am 30. Juni war Alibaba die größte Beteiligung des Unternehmens, und Burrys anschließende Maßnahmen im dritten Quartal bestätigten seine optimistische Haltung, wenn auch mit zusätzlicher Vorsicht.
Ausblick für Burrys Strategie
Burrys Mischung aus aggressiven Käufen und schützenden Absicherungen spiegelt einen nuancierten Ansatz für chinesische Aktien wider. Seine Long-Positionen signalisieren Vertrauen in die langfristigen Chancen des chinesischen Technologiesektors, während der Einsatz von Put-Optionen ein ausgeprägtes Bewusstsein für kurzfristige Volatilität und geopolitische Risiken unterstreicht.
Da die chinesischen Märkte weiterhin mit makroökonomischen Unsicherheiten zu kämpfen haben, könnte Burrys Doppelstrategie als Leitfaden dienen, um sowohl die Chancen als auch die Fallstricke von Investitionen in China zu meistern.