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Chinas 500-Milliarden-Stimulus löst globalen Börsensprung aus

March 17, 2025

Chinas massives Konjunkturpaket in Höhe von 1,3 Billionen Yuan zielt darauf ab, die Wirtschaft mit einem Wachstumsziel von 5% bis 2025 anzukurbeln und versucht, den schwachen privaten Konsum durch ultra-langfristige Staatsanleihen und lokale Anleiheemissionen anzukurbeln, was bereits zu einem Anstieg der Aktienindizes um 15% geführt hat.

Der neue China-Stimulus überrascht die globalen Märkte mit einem gewaltigen Umfang von 1,3 Billionen Yuan (etwa 179 Milliarden Dollar) in Form von Ultra-langfristigen Staatsanleihen. Tatsächlich hat diese Ankündigung bereits zu einem bemerkenswerten Anstieg der chinesischen Hauptaktienindizes um mehr als 15% geführt.

Während China für 2025 ein Wirtschaftswachstumsziel von etwa 5% anstrebt, zeigt sich die Dringlichkeit dieser Maßnahmen besonders im schwachen Konsumverhalten der Bevölkerung. Darüber hinaus sollen die lokalen Regierungen zusätzliche Anleihen im Wert von 4,4 Billionen Yuan ausgeben dürfen - eine deutliche Steigerung gegenüber den bisherigen 3,9 Billionen Yuan. Diese umfassenden Konjunkturmaßnahmen zielen darauf ab, den privaten Konsum anzukurbeln, der derzeit mit weniger als 40% des jährlichen Wirtschaftsoutputs deutlich unter dem globalen Durchschnitt liegt.

China investiert 500 Milliarden in die Wirtschaftsbelebung

Die chinesische Regierung verstärkt ihre Wirtschaftsförderung durch ein umfangreiches Maßnahmenpaket. Zunächst stellt Peking 400 Milliarden Yuan (51,7 Milliarden Euro) aus der Schuldenobergrenze bereit, um die lokalen Finanzressourcen zu erweitern. Darüber hinaus werden 2,3 Billionen Yuan (297,2 Milliarden Euro) aus einem ungenutzten Anleihekontingent für lokale Regierungen zur Verfügung gestellt.

Besonders bemerkenswert sind die gezielten Maßnahmen für den Immobilienmarkt. Die Zentralbank unter Gouverneur Pan Gongsheng senkt die Zinsen auf bestehende Immobilienkredite. Außerdem wird die Mindestanzahlungsquote für Zweitwohndarlehen von 25 auf 15 Prozent reduziert. Diese Anpassungen sollen dem Finanzmarkt eine zusätzliche Liquidität von etwa einer Billion Yuan (125,5 Milliarden Euro) zuführen.

Für die Unterstützung des Bankensektors plant China eine bedeutende Kapitalspritze von bis zu 1 Billion Yuan (142,39 Milliarden US-Dollar) für seine größten staatseigenen Banken. Diese Initiative soll hauptsächlich durch die Emission neuer Sonderstaatsanleihen finanziert werden. Besonders relevant ist diese Maßnahme, da die Banken derzeit mit sinkenden Margen, rückläufigen Gewinnen und einem Anstieg notleidender Kredite konfrontiert sind.

Zusätzlich wurden 9600 Projekte mit geplanten Investitionen von mehr als 560 Milliarden Yuan (71 Milliarden Euro) festgelegt. Diese umfassen unter anderem Hochwasserschutz- und Katastrophenhilfeprogramme. Insgesamt hat China damit mehr als 800 Milliarden Yuan (101 Milliarden Euro) seiner im letzten Jahresviertel vorgesehenen ein Billion Yuan (127 Milliarden Euro) Staatsanleihen verplant.

Die Kommission verspricht zudem, kleine Unternehmen zu fördern und den privaten Konsum anzukurbeln. Allerdings fehlen noch konkrete Angaben zur Umsetzung dieser Ziele. Diese umfassenden Maßnahmen werden das Haushaltsdefizit Chinas von drei Prozent im Jahr 2023 auf etwa 3,8 Prozent erhöhen.

Globale Börsen verzeichnen Kurssprünge nach Chinas Ankündigung

Die Ankündigung des chinesischen Konjunkturpakets löste eine bemerkenswerte Reaktion an den globalen Börsen aus. Besonders deutlich zeigte sich dies am CSI-300-Index der Börsen Shanghai und Shenzhen, der einen außergewöhnlichen Anstieg von 15,7% verzeichnete - die stärkste Performance seit 2008. Darüber hinaus stieg der Aktienindex der Pekinger Börse zwischen dem 24. September und dem 21. Oktober um beeindruckende 109%.

An den europäischen Börsen führte diese Entwicklung ebenfalls zu erheblichen Kursgewinnen. Der EuroStoxx 50 verzeichnete einen Anstieg von 1,2% auf 5.392,52 Punkte. Gleichzeitig legte der Züricher SMI um 0,15% auf 12.854,79 Punkte zu, während der britische FTSE 100 einen Zuwachs von 0,54% auf 8.588,60 Punkte erreichte.

Allerdings zeigt sich eine interessante Verschiebung der globalen Marktverhältnisse. Während der S&P 500 seit Jahresbeginn 8% und der Nasdaq sogar 12% verloren haben, konnten europäische und chinesische Aktien um 7% bzw. 14% zulegen. Peter Oppenheimer von Goldman Sachs spricht in diesem Zusammenhang von einer "Umkehr der Marktverhältnisse zwischen den USA und anderen Börsen".

Das Handelsvolumen an den chinesischen Börsen erreichte dabei außergewöhnliche Dimensionen. Acht Tage in Folge überstieg das tägliche Volumen eine Billion Yuan (etwa 130 Milliarden Euro). Diese intensive Handelsaktivität führte sogar dazu, dass bei Guotai Junan Securities, Chinas größtem Aktienbroker, die Website unter der Last der vielen Anfragen zusammenbrach.

Besonders profitierten europäische Unternehmen mit starkem China-Bezug von dieser Entwicklung. Luxusmarken wie LVMH und Richemont verzeichneten deutliche Zugewinne von 1,1% bzw. 1,7%. Die Analysten der Deutschen Bank gehen davon aus, dass an chinesischen Aktien derzeit kein Weg vorbeiführt und die Anleger weiterhin in diese Werte strömen werden.

Diese Marktdynamik spiegelt sich auch in anderen Schwellenländern wider. Die Aktienmärkte Brasiliens und Südkoreas, die im August ihre Jahrestiefststände erreicht hatten, zeigen seitdem eine deutliche Aufwärtsbewegung. Auch der mexikanische Markt konnte sich nach einem Einbruch Anfang September erholen.

Wirtschaftsexperten analysieren die Auswirkungen des Stimulus-Pakets

Wirtschaftsexperten bewerten das neue Konjunkturpaket Chinas mit gemischten Erwartungen. Zunächst betonen Analysten, dass die Maßnahmen zwar umfangreich sind, jedoch möglicherweise nicht ausreichen, um das ehrgeizige Wachstumsziel von fünf Prozent zu erreichen. Besonders besorgniserregend ist dabei die anhaltende Deflation, die seit 27 Monaten die Fabriken belastet.

Die Experten der Citigroup weisen darauf hin, dass eine Verbesserung der Inlandsnachfrage eine grundlegende Voraussetzung für eine erfolgreiche Reflation darstellt. Allerdings zeigt sich im Kernverbraucherpreisindex (ohne volatile Lebensmittel- und Kraftstoffpreise) ein leicht positiver Trend mit einem Anstieg von 0,4%.

Morgan Stanley-Ökonom Robin Xing prognostiziert einen langwierigen Kampf zur Wiederbelebung der Wirtschaft. Michelle Lam von der Societe Generale SA ergänzt, dass die deflationären Bedenken weiterhin bestehen bleiben. Darüber hinaus warnen Experten, dass der Stimulus nicht die "Bazooka" darstellt, die viele für notwendig halten, um die Ausgaben der chinesischen Verbraucher wieder anzukurbeln.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Immobilienmarkt, wo die niedrigeren Hypothekenzinsen zwar hilfreich sind, aber möglicherweise nicht ausreichen, um den Sektor vollständig wiederzubeleben. Tatsächlich haben chinesische Konsumenten seit 2020 durch das Platzen der Immobilienblase etwa 18 Billionen Dollar an Vermögen verloren.

Die DZ Bank-Analysten betonen, dass für eine nachhaltige Erholung des Konsums grundlegende strukturelle Änderungen erforderlich wären. Insbesondere der Ausbau des Rentensystems wird als notwendig erachtet, da Immobilien bisher als primäre Altersvorsorge dienten.

Dennoch sehen einige Experten auch positive Aspekte: Die Maßnahmen gehen deutlich über bisherige Vorstöße hinaus und könnten zumindest eine gewisse Stabilisierung des Immobiliensektors bewirken. Allerdings warnen Ökonomen, dass das Programm mit einem Volumen von etwa 2 Prozent der Wirtschaftsleistung deutlich kleiner ausfällt als frühere Konjunkturpakete.

Schlussfolgerung

Zusammenfassend zeigt Chinas gewaltiges Konjunkturpaket von 500 Milliarden die Entschlossenheit der Regierung, ihre Wirtschaft neu zu beleben. Tatsächlich spiegeln die positiven Reaktionen der globalen Märkte, besonders der bemerkenswerte Anstieg des CSI-300-Index um 15,7%, das wiedergewonnene Vertrauen der Anleger wider. Allerdings bleiben Wirtschaftsexperten vorsichtig optimistisch - die deflationären Tendenzen und der angeschlagene Immobilienmarkt stellen weiterhin bedeutende Herausforderungen dar.

Dennoch deutet die breite Wirkung des Stimulus-Pakets auf internationale Börsen, wie der Anstieg des EuroStoxx 50 um 1,2%, auf eine mögliche Trendwende hin. Schließlich wird der Erfolg dieser Maßnahmen maßgeblich von der Wiederbelebung des privaten Konsums und der nachhaltigen Stabilisierung des Immobiliensektors abhängen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob das Paket ausreicht, um Chinas ehrgeiziges Wachstumsziel von fünf Prozent zu erreichen und die Weltwirtschaft positiv zu beeinflussen.