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Börsen-Schock am 7. April: Globale Aktienmärkte brechen massiv ein

April 7, 2025

Am 7. April erschütterte ein weltweiter Börsencrash die Finanzmärkte. Ausgelöst durch den eskalierenden Handelskrieg zwischen den USA und China droht nun eine weltweite Rezession mit gravierenden Folgen.

Der 7. April markierte einen schwarzen Tag für die globalen Finanzmärkte, als der Hang Seng Index in Hongkong mit einem dramatischen Minus von 13 Prozent den stärksten Tagesverlust seit 1997 verzeichnete. Die asiatischen Märkte wurden besonders hart getroffen, wobei der japanische Nikkei 225 den Handelstag 7,9 Prozent tiefer abschloss. Die Verkaufswelle erfasste jedoch auch die westlichen Börsen: Der S&P 500 näherte sich mit einem Rückgang von rund 10 Prozent dem Bärenmarkt-Territorium, während der Dow Jones Industrial Average etwa 900 Punkte einbüßte.

Angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklung haben führende Finanzinstitute ihre Konjunkturprognosen deutlich nach unten korrigiert. JP Morgan hat laut Marktbeobachtern die Wahrscheinlichkeit einer globalen Rezession bis zum Jahresende von zuvor 40 Prozent auf nunmehr 60 Prozent angehoben. Besonders alarmierend ist dabei die Geschwindigkeit, mit der sich die wirtschaftlichen Aussichten verschlechtert haben.

Die Hauptursache für den Börseneinbruch liegt in den massiv verschärften Handelsspannungen zwischen den USA und China. Nachdem US-Präsident Trump mit zusätzlichen Strafzöllen in Höhe von 50 Prozent auf chinesische Importe drohte, reagierten die Märkte mit panikartigen Verkäufen. Analysten befürchten, dass ein eskalierender Handelskrieg zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt die ohnehin fragile globale Konjunktur zusätzlich belasten könnte.

Trump löst mit neuen Zöllen globalen Börsen-Tsunami aus

Der Handelskrieg zwischen den USA und China erreichte am vergangenen Wochenende einen neuen Höhepunkt. US-Präsident Donald Trump kündigte am Mittwoch überraschend neue Zölle gegen China in Höhe von 34 Prozent an. Diese sollen bereits am 9. April in Kraft treten. Die chinesische Regierung reagierte am Freitag mit einer entschlossenen Gegenmaßnahme: Ab dem 10. April werden ebenfalls Zölle in Höhe von 34 Prozent auf sämtliche US-Waren erhoben.

Die Eskalation beschränkte sich jedoch nicht nur auf Zollerhöhungen. Laut Wirtschaftsexperten ging China einen Schritt weiter und kündigte Exportkontrollen für sieben strategisch wichtige Seltene Erden an, die für Hightech-Produkte und die Rüstungsindustrie unverzichtbar sind. Außerdem wurden elf US-Unternehmen als "unzuverlässig" eingestuft, was ihnen praktisch den Handel in China unmöglich macht. Daneben reichte Peking eine offizielle Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO) ein.

Die Lage spitzte sich am Montag, 7. April, weiter dramatisch zu. Trump drohte mit zusätzlichen Strafzöllen von 50 Prozent auf alle chinesischen Importe, falls Peking seine Gegenzölle nicht bis Dienstagabend zurückziehen sollte. "Wenn China seine 34-prozentige Erhöhung nicht bis morgen zurücknimmt, werden die Vereinigten Staaten mit Wirkung zum 9. April zusätzliche Zölle in Höhe von 50 Prozent erheben", schrieb Trump auf seiner Plattform.

Infolgedessen brach der deutsche Leitindex DAX am Montag zeitweise um bis zu 10 Prozent ein, bevor er den Handelstag mit einem Minus von 4,1 Prozent abschloss. Andere europäische Börsen erlitten ähnliche Verluste – Paris verlor 4,8 Prozent, London 4,4 Prozent und Mailand sogar 5,2 Prozent.

Die Auswirkungen des Handelskonflikts dürften sich laut Analysten noch verschärfen, da vermutlich auch die EU mit Gegenmaßnahmen reagieren wird. Marktbeobachter befürchten, dass dadurch "alle bedeutenden Wirtschaftsräume in einen Zollkrieg involviert sind". Der Chefökonom der VP Bank, Thomas Gitzel, warnte bereits: "Der globale Handelskrieg läuft sich warm". Mit den neuen Zollerhöhungen summieren sich die seit Trumps Amtsantritt gegen China verhängten Zollaufschläge auf insgesamt 54 Prozent, was Analysten zufolge Chinas Wirtschaftswachstum um bis zu 2 Prozentpunkte schmälern könnte.

DAX fällt während asiatische Märkte zweistellig einbrechen

Die asiatischen Börsen verzeichneten am 7. April den schwersten Einbruch seit Jahrzehnten. Besonders dramatisch verlief der Handelstag in Hongkong, wo der Hang-Seng-Index um mehr als 13 Prozent absackte und damit den schwärzesten Tag seit fast drei Jahrzehnten erlebte. In Taiwan kam es zum heftigsten Einbruch der Börsengeschichte – der Handelsplatz Taipeh brach um 9,7 Prozent ein. Die japanischen Märkte wurden ebenfalls hart getroffen, wobei der Nikkei-Index fast 8 Prozent einbüßte. Gleichzeitig verlor der chinesische Shanghai-Composite-Index mehr als 7 Prozent, während die Börse in Seoul einen Rückgang von über 5 Prozent verzeichnete.

Auch der deutsche Aktienmarkt geriet in den Sog des globalen Ausverkaufs. Nachdem der DAX bei Handelsbeginn zunächst um dramatische 10 Prozent auf 18.489 Punkte abgestürzt war, konnte er im Tagesverlauf einen Teil seiner Verluste wettmachen. Zum Handelsschluss verzeichnete er dennoch ein Minus von 4,1 Prozent bei 19.789 Punkten. Laut Marktanalysten notierte der deutsche Leitindex damit erstmals seit August unter der für den langfristigen Trend wichtigen 200-Tage-Durchschnittslinie.

Am schwersten wurden jedoch die Technologiewerte getroffen. Die sieben größten US-Techkonzerne verloren zusammen bis zu 800 Milliarden Dollar an Börsenwert. Tesla-Aktien brachen um mehr als 12 Prozent ein, während Alphabet um 4,6 Prozent nachgab. Meta und Nvidia büßten jeweils fast 5 Prozent ein. Auch Apple-Aktien gerieten unter Druck und verloren rund 6 Prozent.

Die Furcht vor einer weltweiten Rezession infolge des eskalierenden Handelskriegs drückte zudem den Ölpreis auf den tiefsten Stand seit April 2021. Börsenexperten befürchten, dass der verschärfte Handelskonflikt die Inflation nach oben treiben und gleichzeitig das globale Wachstum stark beeinträchtigen könnte. Der Marktanalyst Andreas Lipkow betonte: "Die Nerven der Marktteilnehmer liegen blank und die Auswirkungen der US-Strafzollpolitik sind derzeit kaum absehbar". Besonders besorgniserregend ist nach Einschätzung von Ökonomen, dass die Notenbanken aufgrund drohender Inflationsgefahren in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt sein könnten.

Der Börsencrash zeigt inzwischen Anzeichen einer systemischen Krise. Der CBOE-Market-Volatility-Index, der die Krisenstimmung misst, ist mit über 45 Punkten auf den drittschlechtesten Wert aller Zeiten gestiegen.

Ökonomen warnen vor globaler Rezession 2025

JPMorgan hat seine Wahrscheinlichkeitsprognose für eine globale Rezession deutlich nach oben korrigiert - von bisher 40 auf nun 60 Prozent. In einer als "there will be blood" betitelten Analyse bezeichnet Chefökonom Bruce Kasman die diesjährige Zollerhöhung von 22 Prozent als größte Steuererhöhung seit 1968. Diese drastische Einschätzung basiert hauptsächlich auf den erwarteten Folgen des eskalierenden Handelskriegs zwischen den USA und China.

Auch andere Wirtschaftsinstitute haben ihre Wachstumsprognosen gesenkt. Die OECD rechnet für dieses Jahr laut Marktbeobachtern nur noch mit einem globalen Wachstum von 3,1 Prozent - 0,2 Prozentpunkte weniger als in ihrer letzten Prognose. Grund dafür seien die höheren Handelsschranken in mehreren G20-Volkswirtschaften sowie die zunehmende geopolitische Unsicherheit.

Besonders Deutschland als exportorientierte Wirtschaft steht vor enormen Herausforderungen. Die KfW-Bank hat ihre Wachstumsprognose für 2025 auf magere 0,5 Prozent halbiert. Der IWF prognostiziert außerdem, dass die US-Zölle und die zu erwartenden Gegenmaßnahmen aus China und Europa die US-Wirtschaft um etwa zwei Prozentpunkte und das globale Bruttoinlandsprodukt um einen Prozentpunkt belasten könnten.

Zudem befürchten Finanzexperten einen gefährlichen wirtschaftlichen Domino-Effekt: Die Unsicherheit über mögliche Zölle könnte Unternehmen dazu veranlassen, Investitionen aufzuschieben, während gleichzeitig die Inflation durch höhere Importkosten steigt. Dies würde den Notenbanken wenig Spielraum für stimulierende Maßnahmen lassen und könnte in eine Stagflation – stagnierende Wirtschaft bei anhaltend hoher Inflation – münden.

Infolge des Börseneinbruchs haben sich auch die Zinserwartungen drastisch verschoben. Marktanalysten rechnen nun mit deutlichen Zinssenkungen der US-Notenbank, die bis Ende des Jahres die Leitzinsspanne von aktuell 4,25-4,5 Prozent auf 2,75-3,0 Prozent reduzieren könnte. Allerdings würde selbst dieser Schritt die langfristigen strukturellen Schäden kaum ausgleichen können, die der eskalierende Handelskrieg verursacht.

Schlussfolgerung

Der 7. April 2025 markiert einen historischen Wendepunkt für die globalen Finanzmärkte. Die dramatische Eskalation des Handelskriegs zwischen den USA und China hat eine Kettenreaktion ausgelöst, die sich weit über die Börsen hinaus erstreckt. Besonders besorgniserregend erscheint laut Finanzexperten die Kombination aus steigender Inflation und sinkendem Wirtschaftswachstum, die eine gefährliche Stagflation zur Folge haben könnte.

Die Anzeichen deuten darauf hin, dass die Weltwirtschaft vor ihrer größten Herausforderung seit der Finanzkrise 2008 steht. Die von JPMorgan auf 60 Prozent erhöhte Rezessionswahrscheinlichkeit, gepaart mit den massiven Kurseinbrüchen an den asiatischen Börsen, signalisiert eine fundamentale Veränderung des globalen Wirtschaftsklimas. Marktbeobachter betonen, dass sich Anleger und Unternehmen auf eine längere Phase erhöhter Volatilität und wirtschaftlicher Unsicherheit einstellen müssen.

Die Notenbanken stehen dabei vor einem schwierigen Dilemma: Einerseits erfordert die drohende Rezession geldpolitische Lockerungen, andererseits könnten die zollbedingten Preissteigerungen die Inflation weiter anheizen. Wirtschaftsexperten sehen darin eine besonders gefährliche Kombination, die die Handlungsfähigkeit der Zentralbanken einschränkt.

Für die exportorientierte deutsche Wirtschaft bedeutet diese Entwicklung eine besondere Belastungsprobe. Die halbierte Wachstumsprognose der KfW-Bank auf nur noch 0,5 Prozent für 2025 verdeutlicht die Dimension der Herausforderung. Der eskalierende Handelskrieg könnte laut Analysten nachhaltige strukturelle Schäden verursachen, die selbst durch deutliche Zinssenkungen kaum auszugleichen wären.