Thank you! Your submission has been received!
Oops! Something went wrong while submitting the form.
StartseiteAlle ArtikelÜber unsKontaktieren Sie uns

Putin und Scholz sprechen erstmals seit zwei Jahren über den Krieg in der Ukraine

January 31, 2025

Bundeskanzler Olaf Scholz und Russlands Präsident Wladimir Putin führten ihr erstes Telefonat seit 2022, in dem Scholz ein Ende des Ukraine-Krieges forderte und vor einer möglichen Eskalation durch die Entsendung nordkoreanischer Truppen nach Russland warnte.

In einem seltenen Telefonat haben Bundeskanzler Olaf Scholz und der russische Präsident Wladimir Putin am Freitag eine Stunde lang über den anhaltenden Krieg in der Ukraine gesprochen. Das von Scholz initiierte Gespräch ist der erste direkte Austausch zwischen Putin und einem westlichen Staatschef von deutschem Format seit Ende 2022.

Schwerpunkt: Ende des Krieges in der Ukraine

Im Mittelpunkt des Gesprächs stand nach Angaben deutscher Beamter die Auslotung von Möglichkeiten zur Beendigung des Krieges, der sich am Dienstag der 1000-Tage-Marke seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine am 24. Februar 2022 nähert. Scholz forderte Putin nachdrücklich auf, den Konflikt zu beenden, da Russland trotz fast dreijähriger Kriegshandlungen seine Ziele nicht erreicht habe.

Scholz verurteilte auch die russischen Angriffe auf die zivile Infrastruktur der Ukraine als inakzeptabel und bekräftigte das langfristige Engagement Deutschlands zur Unterstützung der Ukraine. Er warnte davor, dass die angekündigte Entsendung nordkoreanischer Truppen nach Russland den Konflikt erheblich verschärfen würde. Diese Sorge wird von den USA, Südkorea und der Ukraine geteilt, die behaupten, dass tausende nordkoreanische Soldaten zur Unterstützung Russlands entsandt wurden.

Wichtige diplomatische Geste

Der Kreml bestätigte den Anruf, nannte aber keine Details des Gesprächs. Die Regierung Scholz betonte, dass das Gespräch im Anschluss an frühere Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Zelenskyj stattfand und dass Scholz Zelenskyj nach dem Gespräch mit Putin befragen werde. Das diplomatische Entgegenkommen unterstreicht die Rolle Deutschlands als wichtiger westlicher Akteur, der den Dialog sucht, obwohl er die Ukraine weiterhin militärisch und finanziell unterstützt.

Warnungen vor Eskalation

Scholz' Warnungen vor einer nordkoreanischen Beteiligung spiegeln die wachsende internationale Besorgnis wider. Die Bundesregierung sieht in der angekündigten Stationierung nordkoreanischer Truppen eine ernste Entwicklung, die zu einer Eskalation des Konflikts führen könnte. Die Unterstützung Nordkoreas für Russland, die auch Waffenlieferungen umfasst, fügt einer ohnehin komplexen geopolitischen Krise eine weitere Dimension hinzu.

Der Kontext: 1.000 Tage Konflikt

Der Appell kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sich der Krieg seinem 1000. Tag nähert, was die Langwierigkeit des Konflikts und die begrenzten Fortschritte auf dem Weg zu einer Lösung verdeutlicht. Scholz forderte zwar immer wieder ein Ende der Kampfhandlungen, bekräftigte aber auch, dass Deutschland der Ukraine weiter helfen werde und signalisierte damit, dass die diplomatischen Bemühungen nicht auf Kosten der Verteidigungshilfe für Kiew gehen würden.

Da das Gespräch zwischen Putin und Scholz eine lange Phase des Schweigens durchbricht, bleibt abzuwarten, ob dieser Dialog einen Weg zur Deeskalation eröffnet oder nur die festgefahrenen Positionen auf beiden Seiten zementiert.