Goldman Sachs: Trumps Steuersenkungen könnten Gewinne im S&P 500 um mehr als 20 Prozent steigern
Goldman Sachs prognostiziert, dass die von Trump vorgeschlagenen Steuersenkungen die Gewinne des S&P 500 um mehr als 20 Prozent steigern könnten, warnt jedoch vor möglichen negativen Auswirkungen durch die geplanten Zölle.

S&P 500 könnte aufgrund der von Trump vorgeschlagenen Steuersenkungen für Unternehmen deutlich zulegen, Zölle bergen jedoch Risiken
Goldman Sachs prognostiziert, dass die vom designierten US-Präsidenten Donald Trump vorgeschlagenen Steuersenkungen die Gewinne des S&P 500 erheblich steigern könnten, mit einem potenziellen Wachstum von mehr als 20 Prozent, wenn die Unternehmenssteuersätze gesenkt werden. Die Strategen der Investmentbank gehen davon aus, dass der Gewinn pro Aktie (EPS) des S&P 500 im Jahr 2024 bei 241 US-Dollar liegen könnte und 2025 um 11 Prozent auf 288 US-Dollar pro Aktie im Jahr 2026 steigen würde. Sollte Trump jedoch seinen Plan umsetzen, den Körperschaftssteuersatz von 21 Prozent auf 15 Prozent zu senken, könnten die Gewinne noch weiter steigen, so die Bank in einem aktuellen Bericht.
Erwartetes Gewinnwachstum des S&P 500 unter Trumps Wirtschaftspolitik
Goldman Sachs betonte, dass Trumps Steuerreform ein erhebliches „Aufwärtsrisiko“ für die Gewinne des S&P 500 darstelle. Nach Berechnungen von Goldman könnte jeder Prozentpunkt, um den der inländische Steuersatz gesenkt wird, die Gewinne des S&P 500 um fast 1% erhöhen. Dieser Anstieg könnte sich noch verstärken, wenn Trump die regulatorischen Beschränkungen, insbesondere im Finanzsektor, lockert.
Nach der Wahl Trumps reagierten die Märkte positiv und die Aktien legten am Mittwoch kräftig zu, als Händler rund 20 Milliarden Dollar in US-Aktien investierten - laut Bank of America der größte Zufluss seit fünf Monaten. Allein die Fonds des Finanzsektors verzeichneten einen Rekordzufluss von 2,9 Milliarden Dollar an einem einzigen Tag, was die Begeisterung der Anleger über die erwarteten Steuersenkungen und Deregulierungen unterstreicht.
Mögliche Risiken für den S&P 500 durch Trumps Zollpläne
Trotz der optimistischen Aussichten im Zusammenhang mit den Steuersenkungen könnten die von Trump geplanten Zölle das Gewinnwachstum des S&P 500 dämpfen. Die Strategen von Goldman Sachs warnen, dass eine Erhöhung des effektiven US-Zollsatzes um 5 Prozentpunkte das EPS-Wachstum des S&P 500 um bis zu 2 Prozent reduzieren könnte. Die Investmentbank geht von einer Wahrscheinlichkeit von 40 Prozent aus, dass Trump pauschale Zölle von 10 bis 20 Prozent auf US-Importe erheben wird, was die Konsumausgaben beeinträchtigen, Vergeltungszölle auf US-Exporte auslösen und zu einer allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit führen könnte.
Goldman Sachs verwies auf Trumps früheren Handelskonflikt mit China von 2018 bis 2019 und merkte an, dass Unternehmen die Kosten der Zölle zwar an die Verbraucher weitergeben könnten, diese Strategie jedoch die Verbraucherausgaben schwächen und möglicherweise die Gewinne weiter schmälern könnte. Zusätzliche Zölle würden wahrscheinlich zu Vergeltungsmaßnahmen der Handelspartner führen, was die Gewinne der US-Unternehmen weiter unter Druck setzen würde.
Wirtschaftliche Auswirkungen: Inflation und steigende Zinsen erwartet
Ökonomen haben Trumps Wirtschaftsplan als inflationär bezeichnet und gehen davon aus, dass seine Maßnahmen - darunter die Senkung von Unternehmenssteuern, der Abbau von Regulierungen und Zöllen - die Zinsen in die Höhe treiben werden. Höhere Zölle könnten zu höheren Verbraucherpreisen führen, während Steuersenkungen und höhere Staatsausgaben die Inflation anheizen könnten.
Die von Trump vorgeschlagenen Steuersenkungen für Unternehmen könnten tatsächlich das kurzfristige Gewinnwachstum ankurbeln und den Markt beleben. Es wird jedoch von entscheidender Bedeutung sein, diese Steuersenkungen mit den Zöllen in Einklang zu bringen, da höhere Zölle die positiven Auswirkungen zunichte machen und das Umfeld für US-Unternehmen und Verbraucher gleichermaßen komplexer machen könnten.